How to make an Action Figure Comic...

Gewußt wie! Hier könnt Ihr eure Kitbashing und Customs-Geheimnissse teilen
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Det.Flack
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Det.Flack »

Alles sehr schön, geht das auch mit normalem Linux/ Ubuntu Programm oder muß man sich jetzt wieder etwas Neues runterladen?
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Illusion
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Illusion »

Det.Flack hat geschrieben: Do 15. Apr 2021, 22:00 Alles sehr schön, geht das auch mit normalem Linux/ Ubuntu Programm oder muß man sich jetzt wieder etwas Neues runterladen?
Ich werf hier mal kurz Zwischentöne ein, da ich aus deiner Aussage einen gewissen Unmut herauszuhören scheine. Falls dieser Eindruck falsch ist, entschuldige - dann ist er meiner eigenen derzeit recht angespannten Grundstimmung geschuldet.

Es klang zwar schon mehrfach an, doch bevor im Forum noch weitere Beiträge - inbesondere von erst vor Kurzem angemeldeten Besuchern - wieder verschwinden, mal ganz explizit der Hinweis, dass dieser Thread als Angebot für alle Interessierten gedacht ist und nicht als Dogma für das Posten von Geschichten in diesem Forum. (Zumindest gehe ich davon aus.)

Ebenso wie nicht jeder gleich losstürzt (auch wenn ers gerne wollte) um nach dem Making of Masterknobels Walddiorama nachzubauen oder das heißgeliebte Fantasypferd in die Tonne tritt, nur weil die Pferdefraktion was dran rumzumäkeln hat, sollte sich jetzt durch diesen Thread auch keiner entmutigt fühlen, das zu zeigen, was er/sie hat, macht, schon immer gemacht hat, mag, kann, Spaß dran hat. Hier muss sich keiner verbiegen, um „zulässig“ zu sein.
Manches gefällt halt eben mehr als anderes, aber jeder soll im Rahmen seiner Möglichkeiten (Zeit, Lust, Spaß, Talent, Finanzen...) in diesem Forum unterwegs sein und sich lediglich durch die gewohnte Netiquette beschränkt fühlen (und halt auch was mit Action Figuren am Hut haben).
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Hubert Fiorentini
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Hubert Fiorentini »

Gut gebrüllt Löw*in! :1003
Das kann ich nur unterschreiben! :2104
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bist du zu dick für die Schaukel.
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Det.Flack
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Det.Flack »

Ich werf hier mal kurz Zwischentöne ein, da ich aus deiner Aussage einen gewissen Unmut herauszuhören scheine. Falls dieser Eindruck falsch ist, entschuldige - dann ist er meiner eigenen derzeit recht angespannten Grundstimmung geschuldet.

Das ist kein Unmut sondern nur meine festgestellte Tatsache, das ich mit meinem Programm nicht alles hinbekomme, wie ich schon mal an anderen Sachen festgestellt habe. ;)
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Dunedin
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Dunedin »

Illusion hat geschrieben: Fr 16. Apr 2021, 12:17 Es klang zwar schon mehrfach an, doch bevor im Forum noch weitere Beiträge - inbesondere von erst vor Kurzem angemeldeten Besuchern - wieder verschwinden, mal ganz explizit der Hinweis, dass dieser Thread als Angebot für alle Interessierten gedacht ist und nicht als Dogma für das Posten von Geschichten in diesem Forum. (Zumindest gehe ich davon aus.)

Ebenso wie nicht jeder gleich losstürzt (auch wenn ers gerne wollte) um nach dem Making of Masterknobels Walddiorama nachzubauen oder das heißgeliebte Fantasypferd in die Tonne tritt, nur weil die Pferdefraktion was dran rumzumäkeln hat, sollte sich jetzt durch diesen Thread auch keiner entmutigt fühlen, das zu zeigen, was er/sie hat, macht, schon immer gemacht hat, mag, kann, Spaß dran hat. Hier muss sich keiner verbiegen, um „zulässig“ zu sein.
Manches gefällt halt eben mehr als anderes, aber jeder soll im Rahmen seiner Möglichkeiten (Zeit, Lust, Spaß, Talent, Finanzen...) in diesem Forum unterwegs sein und sich lediglich durch die gewohnte Netiquette beschränkt fühlen (und halt auch was mit Action Figuren am Hut haben).
Gut gesprochen, genau so ist das gedacht. Einfach eine Sammlung von Tipps und Tricks zum Thema, sowie diverse Betrachtungen dazu, gewürzt mit ein paar Beispielen. Natürlich entscheidet jeder selbst, was er davon brauchen kann, und was für die eigenen Comics nicht relevant ist. Und vielleicht ist es auch eine Anregung für alle, die sowas bisher nie gemacht haben, sich mal an einem Comic zu versuchen. Aber es gibt nie nur den einen Weg.

Ich persönlich finde es immer gut, nützliche Tipps zu bekommen. So werde ich z.B. einen von Alegras Fonts mal ausprobieren, weil der einfach klasse aussieht. Es gibt hier im Forum einige Dioramenbauer, deren Qualität ich wohl nie ereichen werde. Dagegen bin ich halt ein ziemlicher Prutscher. Trotzdem sehe ich mir die entsprechenden Making ofs sehr gerne an. Und mehr als einmal habe ich schon gedacht: Oh diese Technik muss ich auch mal auprobieren...
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Dunedin
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Dunedin »

Genre

Im Folgenden will ich etwa über Genres schreiben. Allgemein und solche die gerade in FigurenComics weit verbreitet sind.

Ich baue auch hier und da ein paar Beispiele ein, um den Text aufzulockern und das Gesagte zu illustrieren. Dabei greife ich primär auf eigene Arbeiten zurück, weil ich die am besten kenne.

Wenn ihr eigene Fallbeispiele für die von Euch bedienten Genres habt, würde ich mich freuen, wenn Ihr den ein oder anderen Ausschnitt aus Euren Comics postet und ein paar Zeilen dazu schreibt.

Klassische Genres
Wie in gezeichneten Comics oder in Filmen kann es auch Figuren-Comics zu allen möglichen Genres geben. Wie gut die Genres einem gefallen entscheidet letztlich, wie auch bei den anderen Kunstformen der persönliche Geschmack. Der eine steht auf Horror, Thriller und Sci-Fi. Andere begeistern sich für Fantasy, Liebesgeschichten und romantische Komödien.

Matthias meinte, dass sich nicht alle Genres gleichermaßen eignen würden und führte Horror und erotische Geschichten an. Das stimmt natürlich insofern, dass bei einem Real-Film die emotionale Beteiligung größer ist, aber auch bei einem Disney Zeichentrickfilm sind schon Tränen geflossen. In Sachen Horror hat uns aber die Augsburger Puppenkiste sicher nie Albträume beschert. Und sicherlich schafft die Verwendung von Figuren grundsätzlich eine gewisse artifizielle Distanz. Gleichzeitig haben FigurenComics aber auch ihren ureigenen Reiz.

Besonderheiten Figurencomics

Casting
Einmal sind die Gesichter ja unbeweglich. Deshalb sind das Posing, das Licht und die Perspektive sehr wichtig und nicht alle Figuren sind gleich fotogen.
Karen hat geschrieben: Mi 14. Apr 2021, 16:35 Schaut euch eure kleinen Darsteller auf ein paar Probefotos an. Manche sehen aus jedem Blickwinkel gleich hölzern und mit dem gleichen Ausdruck aus. Andere wirken lebendig und scheinen aus den verschiedenen Blickwinkeln immer andere Stimmungen zu zeigen. Dann ist es klar, wer Hauptdarsteller und wer Komparse sein sollte.
Es ist tatsächlich so, dass es unter den Figuren echte "Rampensäue" gibt. Entscheidend sind da oft die Augen. Wenn die Pupillen leicht nach oben gerichtet sind, dann wirkt der Blick, wenn man den Kopf etwas nach unten neigt, fokussiert, neigt man den Kopf ein wenig nach hinten, schaut die Figur nach oben und wirkt automatisch eher nachdenklich. Tyrion Lannister von Threezero ist dafür ein gutes Beispiel.

Ferner gibt es Figuren mit beweglichen Augen , wie etwa der Jack Sparrow von Hot Toys. Das erweitert das darstellerische Spektrum deutlich. Manche Figuren kommen auch mit einem Zweitkopf mit anderem Ausdruck.

Letztlich kann man Bilder auch in Photoshop etwas manipulieren und z.B. eine Figur schlafen schicken indem man geschlossene Augen ins Bild montiert.

Natürlich kann man auch, wie Ovy vorgeschlagen hat, eine App wie FaceAp nutzen, um die darstellerische Bandbreite der Figuren zu erweitern.

Generische Figuren und eigene Originalgeschichten
Viele Figuren haben ein Vorbild aus einem Film oder einer Serie, aber es gibt auch generische Köpfe, die kein reales Vorbild haben oder auch solche, wo die Ähnlichkeit mit dem Vorbild misslungen ist. In Geschichten haben sie den Vorteil, dass sie nicht durch den Schauspieler vorbelastet sind. Benutzt man einen Daniel Craig Kopf, werden viele unweigerlich an James Bond denken. Aber dieses Image kann natürlich andererseits auch zum Vorteil der Erzählung genutzt werden.

Fan Fiction
Was bei Comics mit Figuren häufig anzutreffen ist ist einmal Fan Fiction. (Der Autor erzählt also z.B. mit seinen Star Trek Figuren eine Star Trek Story. D.h. Die Figuren treten als sie selbst auf. Vorteil: Man kann hier auf bestehende Rollenbilder aufbauen.

Crossovers
Noch häufiger treffen wir bei FigurenComics auf Crossovers, d.h. Figuren aus unterschiedlichen Vorlagen treffen sich in einer gemeinsamen, durchmischten Themenwelt. Ein gutes Beispiel hierfür sind Peewees Hogwarts Geschichten, wo neben den Harry Potter Figuren, auch der Witcher, Jack Sparrow und andere Charaktere auftauchen.

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Ob man nun Fan Fiction oder Crossovers macht, das Salz in der Suppe ist dabei, den richtigen Ton der Vorbilder zu treffen. Wenn Ihr und eure Leser das Gefühl habt, dass ihr beim Lesen tatsächlich Jack Sparrow oder Sherlock Holmes reden hört, dann habt ihr den Charakter perfekt getroffen.

Sowohl Peewee als auch Dirty Harry 63 haben da mittlerweile eine wahre Meisterschaft darin entwickelt, den richtigen O-Ton zu treffen.

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Was viele Crossover Geschichten eint, ist das die Figuren eben Teil einer Sammlung sind, die sie bewohnen. Einer der ganz großen Autoren für mich ist hier der 2018 verstorbene MiskatonicNick
Sein Toyville und sein alter Ego BagHead waren mir eine riesengroße Inspiration, als ich mit meinen FigurenComics anfing.

Persönliche Geschichten
Wir lieben unser Hobby und unsere Sammlung, in der es Figuren gibt, die uns so richtig ans Herz gewachsen sind und die dann tatsächlich in den Geschichten ein richtiges Eigenleben entwickeln.

Mit einem MiniMe oder einem alter Ego bzw. Avatar können wir zusätzlich selbst in den Geschichten auftauchen.

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So sind meine Geschichten im ToyToyLand und die Auftritte meines Mini-Mes entstanden. Und das entstand alles durch den Globetrotter Tom.

In den Tom Tales Comics kommt Tom zu Besuch und das was in den Comics passiert, spiegelt auch das was gerade bei mir und in der Sammlung so passiert, Toms erste Besuch Tom's Adventures in ToyToyLand http://mickbaltes.de/af/comic02.html war Teil des Globetrotter-Spiels im alten Forum. Dabei wurde eine Actionfigur (Tom) durch die Gegend geschickt. Damals hatte ich gerade meinen Mini-Me und ich dachte, es wäre doch spaßig wenn Tom mir begegnen würde. So kam Tom dann ganz stilecht mit einem Paket an, aus dem er sich erst mal befreien muss. Ich hatte damals gerade ein Friedhofs Dio gebaut und so durfte Tom dann bei einem Horror Figuren Shooting die Nebelmaschine bedienen. So entstand also mein allererster Figurencomic.

Als Tom ein paar Jahre später erneut auf die Reise ging, war ich gerade mit dem Memento Mori Comic beschäftigt. In The Subura Secret http://mickbaltes.de/af/tom2_d_001.html besucht Tom die „Dreharbeiten“ und wirft einen Blick hinter die Kulissen der Produktion.

Toms dritter Besuch in Strange Worlds http://mickbaltes.de/af/tom3_d_001.html spiegelt dann auch meine damalige Zeit. Bei Memento Mori ging es schon einige Zeit nicht weiter, auch war es die Hoch-Zeit von The Walking Dead, was dazu führte, dass sich eine Menge Untote in dem Comic herumtreiben.

Auch im neuen Forum haben wir das GlobetroterSpiel veranstaltet. Tom hat inzwischen in Tomoko eine Freundin gefunden und die beiden reisten kreuz und quer durch die Republik und besuchten viele Forumsmitglieder. viewtopic.php?f=33&t=1140

Mehrdimensionalität
Ebenfalls sehr reizvoll im Kontext von FigurenComics ist das Spiel mit Metaebenen, denn einerseits sind die Figuren oft eine Rolle und können gleichzeitig der Schauspieler hinter dieser Rolle sein und/oder ein Bewusstsein darüber haben, dass sie Actionfiguren sind. Ebenso können sie unsere eigenen Lebensumstände spiegeln.

So spielt Sylvester Stallone in meinem Memento Mori Comic einen Ex Gladiator, der seine Freiheit erkämpfte und jetzt ein Termopolio betreibt und dort seinen Gästen von seinen vergangenen Kämpfen erzählt, was natürlich eine Anspielung auf die Stallone Rolle in Rocky Balboa ist.

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Wir Sammler werden uns wahrscheinlich durchaus in dieser Szene wiedererkennen.

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Wie die Figuren in Toy Story (mit Ausnahme von Buzz Lighyear, der sich am Anfang für einem Space Ranger hält) können auch Actionfiguren das Bewusstsein haben, das sie Actionfiguren sind.

Hier hatte McGee einen Kopf für mich dazu gepackt, als er mir Tom schickte. So ist dann auch der Kopf ein Teil der Reise.

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Wenn Köpfe dann auf den passenden Körper warten, kann das schon zu absurden Situationen führen.

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Ich freu mich auf Eure Beispiel Szenen.
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Dunedin
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Dunedin »

Illustrierte Geschichte vs. Einzelbilder mit Sprechblasen

Ob man nun eine Geschichte schreibt und diese mit Bildern illustriert, oder mit Sprechblasen arbeitet, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Beide Herangehensweisen haben Vor- und Nachteile, welche ich im Folgenden etwas näher beleuchten will.

Wenn ihr darauf steht, Geschichten zu schreiben und Spaß an Sprache und komplexen Beschreibungen sowie ausführlichen Dialogen habt, dann ist vielleicht die illustrierte Geschichte das Richtige für Euch. Sie hat den Vorteil dass sie in vielen Fällen auch für sich stehen kann und die Bilder nicht zwingend braucht. Ebenso können die Bilder für sich stehen und keine Sprechblase stört die Bildgestaltung. Auch kommt man meist mit weniger Bildern hin. Man braucht dann oft nur ein Bild für einen Dialog, der sich ein paar Mal zwischen den Beteiligten hin und her bewegt.

Versucht man das stattdessen mit Sprechblasen umzusetzen braucht man, will man die Bilder nicht mit Sprechblasen zukleistern oft gleich vier oder fünf Bilder. Ein weiterer Vorteil Illustrierter Geschichten ist, dass eine Menge Postproduktion einfach wegfällt (Sprechblasen einbauen etc.)

Ein Nachteil kann eine zu große Textmenge zwischen den Bildern sein, weil lange Texte oft etwas abschrecken. Und ein weiterer Nachteil kann sein, dass Text und Bild keine unmittelbare Verbindung eingehen. Hier liegt eine Stärke der Sprechblasen-Methode. Bild und Text sind fest miteinander verknüpft und im Idealfall unterstreichen die Gestik und der Ausdruck der Figur das Gesagte. Natürlich macht diese Methode mehr Arbeit. Wir brauchen wesentlich mehr Bilder. Ideal ist diese Methode aber für alle, die ihren Schwerpunkt auf visuelles Erzählen legen.

Hierzu ein Filmbeispiel. Schaut Euch mal die Eröffnungseinstellung von Das Fenster zum Hof an.
https://youtu.be/j9lZRDAoecs
Es ist ein warmer Sommertag. Ein Paar mittleren Alters hat auf der Feuertreppe geschlafen, Schwenk nach links unten, eine junge Tänzerin verrichtet ihre Morgenroutine und macht ein paar Stretching-Übungen, der Schwenk geht weiter; durch einen schmalen Gang ist die Straße zu sehen. Ein Sprenkler-LKW befeuchtet die Straße. Kinder in Badehosen laufen dem Wasser nach, die Kamera fährt langsam zurück Jemand stellt eine Vogelkäfig aufs Fensterbrett raus. Die Kamera fährt weiter zurück und wir befinden uns jetzt in einem Apartment. Wir sehen James Stewart, der eingeschlafen ist. Er sitzt in einem Rollstuhl und hat ein Gipsbein. Die Kamera schwenkt durch den Raum und endet au einer total zerstörten Kamera. Die Schärfe verlagert sich nach hinten und wir sehen ein großes Foto von einem Unfall bei einem Autorennen. Ein Wagen wirbelt durch die Luft, ein Rad hat sich gelöst und fliegt direkt auf den Betrachter zu. Die Kamera schwenkt weiter und zeigt uns weitere dramatisch Fotos von Ereignissen rund um die Welt, ein Feuerwehreinsatz, ein Atompilz und andere gefährliche Situationen Weitere Kameras mit Blitzlichtern stehen auf dem Sideboard, weiter zum gerahmten Negativ einer jungen Frau, Schwenk nach unten dort liegen zwei Stapel mit Magazinen im Stil von Life . Das Titelbild des rechten Stapels zeigt das Bild der jungen Frau im Positiv und wir erkennen darin Grace Kelly. Bei 1:17 min. kommt die Abblende. Bis hierher kein Schnitt. Es wurde noch kein einziges Wort gesprochen. Und doch haben wir schon eine Menge erfahren...

Stellen wir uns vor, wie eine weniger kreative Lösung ausgesehen hätte. James Stewart sitzt in seinem Rollstuhl. Ein Besucher betritt den Raum. Der verwunderte Besucher fragt: „Oh mein Gott, Jeff, was ist dir denn passiert?“
„Ach, ich hatte diesen Auftrag für die LIFE Reportage Fotos vom Formel 1 Rennen in LA zu machen. Du weißt ja, für ein gutes Foto, musst du nah dran sein. Dann geschah dieser Unfall. Ich drückte auf den Auslöser und sah noch wie ein Rad auf mich zuflog. Oberschenkelhalsbruch...“
Ungleich langweiliger und auch einiges weniger an Informationen.

Ich persönlich mag die Bilderzählung lieber, aber in vielen Fällen ist beides möglich. Schauen wir mal auf die folgende Szenenausschnitt an.

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Es handelt sich hier um einen klassischen Slow-Burn oder auch lange Leitung, so wir wir es häufig bei Stan Laurel beobachten können. Es wird ausschließlich durch die Bildfolge dargestellt.

Aber es wäre auch möglich, das in einer erzählten Geschichte mit nur einem Bild zu bringen. Das könnte dann so aussehen.

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Der Kerkermeister dachte angestrengt nach und das war etwas, das er noch nicht allzu häufig in seinem Leben getan hatte. Fast war zu hören, wie sich die schlecht geölten Zahnräder in seinem Kopf mühevoll, ächzend ein kleines Stück bewegten. Einen Moment schien es so, als habe er einen Einfall, aber sofort trübte sich sein Blick erneut und er grübelte weiter. Dann nach einer gefühlten Ewigkeit fragte er unsicher: „Dat is 'n Scherz... richtig?“
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Dunedin »

Einzelbilder vs. Panels
Als nächstes stellt sich die Frage ob man lieber in Einzelbildern oder in Panels arbeiten will. Neben dem persönlichen Geschmack, haben auch hier beide Herangehensweisen Vor- und Nachteile. Ein Panel-Design lässt per se das größere Comic Feeling aufkommen, weil man dieses Design aus den Print-Comics kennt. Und eine Panelseite kann durch die Aufteilung und das Seitendesign auch eine schöne Wirkung entfalten.

Die Einzelbilder in ein Panel zu übertragen macht natürlich zusätzliche Arbeit. Ich habe das bisher immer nur zu Fuß gemacht, weiß also nicht wie schnell man da mit einer Comic Software vorn kommt Vielleicht kann da jemand von Euch etwas dazu schreiben und einen Erfahrungs- Aufwandsbericht liefern.

Ein Vorteil der Einzelbilder ist sicherlich die Größe der Bilder, was es erlaubt die einzelnen Bilder zu würdigen und auch alle Details gut zu erkennen, Aber natürlich ist es auch im Panel Design möglich, eine besonders spektakuläre Aufnahme, prominent ins Design einzubauen, sodass sie ein halbe oder gar ganze Seite im Layout einnimmt. (Wie z.B. ein „Wuselbild“ mit endlos vielen kleinen Details)

Ein Vorteil der Einzelbild Sequenz ist die Spoiler-Freiheit, wenn eine Szene mit einem Gag endet.

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Die Szene lässt sich ganz bewusst Zeit und dehnt das Geschehen, um dann mit dem Gag zu enden.
(Einem Zitat von Jack Sparrow, der in der Geschichte durch die Zeit gereist ist.)

Wäre dies eine einzige Seite in einem Panel ist die Gefahr groß, dass das Auge des Betrachters den Schlussgag zu früh erfasst und den Witz verdirbt. Hier empfiehlt es sich, das Layout so zu konzipieren, dass der Gag erst auf der Folgeseite erscheint.

Bei einer langen Geschichte kommt im Falle der Einzelbilder natürlich eine sehr große Menge Aufnahmen zusammen. Allein mein Anteil an der Challenge umfasst mittlerweile gut 600 Bilder. Ein Panel Design wäre da wohl kompakter und würde es auf 50 – 60 Seiten bringen.
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Det.Flack »

Schön geschrieben, mal in Ruhe durchlesen. :1003 :1003

Hihi, wenn das mit dem Körpertausch so einfach währe :1022
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Dirty Harry 63
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Dirty Harry 63 »

Meine Bilder aus diesem Beitrag hätte ich gerne gelöscht, vielen Dank!
Go ahead, make my day….you feel lucky, punk?
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