How to make an Action Figure Comic...

Gewußt wie! Hier könnt Ihr eure Kitbashing und Customs-Geheimnissse teilen
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Dunedin
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How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Dunedin »

Dirty Harry hat einen interessanten Vorschlag gemacht, den ich in diesem Thread gerne aufgreifen möchte.
Dirty Harry 63 hat geschrieben: Fr 9. Apr 2021, 13:35 Und vielleicht machen wir einen Thread auf..."How to draw Comics by Marvel", wie macht an einen guten Comic, wie geht das mit den Bildern, Beleuchtung, Hintergründe oder Dio, Outdoorfotos, Sprechblasen oder Bildunterschriften. Perspektiven, Bühnenbilder usw, Storybook und Screenplay. Sprechen mal über Fehler die oft gemacht werden, und, und, und!
also los geht's

How to make an Action Figure Comic

:1004 :1004 :1004 (without being boring) :3003 :3003 :3003

Wir wollen uns hier über alle Aspekte des Themas unterhalten, sowohl über Technisches als auch über Erzählerisches. Ich mache mal den Anfang mit ein paar Überlegungen.

Eines vorweg. Natürlich muss Euch Eure Geschichte zuallererst mal selbst gefallen. Aber wir erzählen Geschichten, einerseits weil es uns Spaß macht, das zu tun, aber wir erzählen die Geschichten eben auch einem Publikum und wollen dieses unterhalten, deshalb lautet das erste Gebot:

Du sollst nicht langweilen.

Natürlich spiel hier auch der Geschmack der Leser eine Rolle und die gleiche Geschichte kann den einen Teil begeistern und einen anderen Teil nicht interessieren. Macht man nun einen Krimi, eine Lovestory oder einen Horror Comic, wird sich das Interesse natürlich auch am gewälten Thema schon scheiden. Aber daneben gibt es eine Vielzahl einflussreicher Faktoren.

Formal gibt es viele Arten zu erzählen. Man kann in einem Panel Design arbeiten (wie bei klassischen Print-Comics), oder in Einzelbildern. Man kann Sprechblasen in den Bildern platzieren oder Texte unter die Bilder stellen, Auch hier entscheiden natürlich Vorlieben mit.

Text außerhalb der Bilder ist streng genommen kein Comic, sondern eine illustrierte Geschichte. Hier ist die Versuchung manchmal groß, viel zu schreiben und weniger Bilder zu benutzen.Das bringt mich zu Regel 2.

Finde die richtige Dosis.
Ist ein Kapitel zu lang und hat zudem auch noch sehr viel Text, kann das abschreckend wirken. Den Lesern fehlt die Zeit und sie verschieben das auf später. Und finden vielleicht dann keinen Zugang mehr. Deshalb gilt: Lieber kürzere knackige Kapitel, die man schnell gelesen hat.

Nutzt die Körperspannung der Figuren.
Wer schon einmal pantomimisches Maskentheater gesehen hat, kann folgende Beobachtung machen. Obwohl die Maske starr und unbeweglich ist, füllt der Darsteller sie durch seine Körperspannung und Gestik mit Emotionen, Dieser Effekt stellt sich im besten Fall auch bei den Actionfiguren ein. Posing ist wichtig! Gerade dann wenn es keine wirkliche Mimik gibt. Auch Licht, Schatten und Perspektive haben eine Wirkung auf den Ausdruck der Figur, leichte Änderungen können dazu führen, dass die Figur in ihrem Ausdruck anders wirkt. Untersucht das mit Eurer Kamera.

Gebt den Figuren etwas zu tun.
Ihr habt eine Unterhaltung, Nichts ist langweiliger als Figuren, die einfach nur da stehen ohne etwas zu machen und parallel den größten Teil des Bildes mit einer Vielzahl von Sprechblasen zu zu kleistern. Gebt den Figuren während der Unterhaltung etwas zu tun, Die passenden Gesten können das Gesagte unterstreichen. Sitzen sie am Tisch, essen oder trinken sie? Lasst sie mit Requisiten hantieren, das lässt es lebendiger wirken.

Betrachtet euren Comic so, als sei es ein Film.
Jedes neue Bild ist wie ein Schnitt im Film, arbeitet mit unterschiedlichen Einstellungsgrößen und nicht nur in einer Totalen, denn das ist wie Stummfilm in der Frühzeit des Kinos. Nutzt die Montage, arbeitet mit Schuss und Gegenschuss. Den Comic wie einen Film zu betrachten, führt dann auch zu einer filmischen Erzählweise.

Vermeidet Redundanzen und Retardierendes.
Beispiel: zwei Figuren treffen sich und die eine erzählt der anderen einen Witz. Die Figur will den Witz anm nächsten Tag einem Freund erzählen. Natürlich ist es überflüssig den ganzen Witz noch mal zu erzählen, denn die Leser kennen ihn ja bereits. Es reicht den Rest der Pointe zu bringen, oder sogar gleich auf die Reaktion zu schneiden, Steigt immer am spätest möglichen Zeitpunkt ein.

Schaut euch mal einen Hitchcock Film an wie Das Fenster zum Hof. Hitchcock beherrscht eine der wichtigsten Regeln:

Show! Don't tell!

So das war es erst mal von mir. Was haltet Ihr davon? Habt ihr weitere wichtige Tipps?
Bild
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James Chester
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von James Chester »

Eine gute Erklärung. Tu mich mit sowas immer schwer. Darum mache ich für gewöhnlich auch keine Comics
Man sollte immer dann Zeit verschwenden, wenn man keine hat
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alegra
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von alegra »

Danke für diese Zusammenstellung von Grundsätzlichem, die ist sehr hilfreich.

Ich würde gerne ein bissel was zur Gestaltung schreiben, muss aber voranschicken, dass ich mich als Grafikerin vieler Programme bediene, um meine Comics zu erstellen.
Werde versuchen, es möglichst allgemein zu halten.

Fortsetzung folgt.
Grüße/ :mrgreen: /alegra
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Valiarde
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Valiarde »

Ach so ein paar spezielle Grafikerinnentricks sind sicherlich auch interessant :)

Danke Mick für den Auftakt, macht alles Sinn! Die Umsetzung bedarf oft aber trotzdem Übung - ich weiß einiges zwar, trotzdem vergesse ich oft den Figuren etwas zu tun zu geben oder natürliche Körperspannung zu geben - bis ich mir die Bilder dann am PC anschaue. :P Dann ehißt es: Augen zu und durch oder sich die Mühe machen noch mal was nach zu drehen (was oft am Aufbau des Settings oder gleiche Lichtsetzung scheitern kann).

Besonders nervig kann es sein, wenn Figuren nicht stehen bleiben wollen oder die Pose nicht gut halten können und man selbst in einer relativ unbequemen Haltung ist beim positionieren, da ist man dann frohm wenn sie überhaupt einigermaßen in Stellung bleiben für 1-2 schnelle Shots :lol:
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Junito
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Junito »

Ich bin nicht der Typ, Geschichten zu erzählen.

Aber eines fällt mir trotzdem noch ein: Es gibt diskretere und offensichtlichere Figurenständer. Klar kann man das mit Photoshop oder wie das heißt wegretuschieren.

Aber gerade für draußen habe ich auf YouTube ganz einfache, selbstgebastelte Ständer aus schwarzem Draht gesehen. Wenn man die Figur geschickt aufgestellt hat, hat sogar das Bein den Ständer verdeckt. Den Teller kann man mit Laub oder ähnlichem verdecken. Oder gar keinen Teller und den Draht einfach in die Erde gesteckt. Macht vielleicht das Leben ein bisschen einfacher.
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Ovy
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Ovy »

Ja sehr schön, da steht vieles hilfreiches drin, gerade um mehr Abwechslung reinzubekommen.

Alegras Sprechblasen aus dem aktuellen Comic fand ich bis jetzt die schönsten/angenehmsten zu lesen.

Bin ja selbst eher der Bildergeschichtenonkel wenn ich mal was mache. Ich will die Fotos halt ohne Rücksicht auf Sprechblasen machen und eher bisschen wie Filmstills.

Und ja, ich hab auch schon mal Stöckchen genommen und in die Erde gesteckt und angelehnt, wenn ich draußen war.
Ich glaub Quartermaster hat da mal Figuren mit Stäbchen im Hosenbein auch im Sandstrand stehen lassen.

Ansonsten würde ich ja noch 'FaceApp' etc empfehlen bzw mal ausprobieren, da kann man inzwischen einiges kostenlos machen, sei es die Figur grinsen, lächeln, schmollen zu lassen. Gibt der Figur mehr Abwechslung und kann auch Sprache/Emotion simulieren.
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Valiarde
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Valiarde »

Ovy hat geschrieben: Mo 12. Apr 2021, 13:18
Bin ja selbst eher der Bildergeschichtenonkel wenn ich mal was mache. Ich will die Fotos halt ohne Rücksicht auf Sprechblasen machen und eher bisschen wie Filmstills.
Das mag ich auch lieber, so kommen die Bilder einfach mehr zur Geltung, was mir als Fotofan natürlich wichtig ist. Aber es stimmt halt auch, dass sich Sprechblasen leichter lesen als den (längeren) Text neben den Fotos zu haben.

Manchmal etwas verzwickt.

Man könnte ja auch überlegen, so Italo Western Style sehr wenig Sprechblasen und viel selbsterklärende "Stummfilmmomente" zu machen...
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Dirty Harry 63
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Dirty Harry 63 »

:1021
Zuletzt geändert von Dirty Harry 63 am Mo 26. Apr 2021, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
Go ahead, make my day….you feel lucky, punk?
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Inge
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Inge »

Hab hier mal grade reingelesen. Bei den Geschichten liegt die Würze in der Kürze. Auf jedem Bild muß was passieren. Jedes Bild muß eine Geschichte erzählen und Spannung aufbauen. Ein Erzählbogen muß in 3-5 Bildern erzählt sein und dann kommt das nächste Problem. Probleme sind das, was eine Geschichte spannend macht.

Wenn man als Leser die ersten 3 Bilder angeschaut hat und noch nichts wirklich passiert ist, hat die Lust schon nachgelassen. Das 4 Bild muß einen dann aber festhalten.
Liebe Grüße von Inge
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Valiarde
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Re: How to make an Action Figure Comic...

Beitrag von Valiarde »

Inge hat geschrieben: Di 13. Apr 2021, 13:14 Hab hier mal grade reingelesen. Bei den Geschichten liegt die Würze in der Kürze. Auf jedem Bild muß was passieren. Jedes Bild muß eine Geschichte erzählen und Spannung aufbauen. Ein Erzählbogen muß in 3-5 Bildern erzählt sein und dann kommt das nächste Problem. Probleme sind das, was eine Geschichte spannend macht.

Wenn man als Leser die ersten 3 Bilder angeschaut hat und noch nichts wirklich passiert ist, hat die Lust schon nachgelassen. Das 4 Bild muß einen dann aber festhalten.
Ich würde aber ergänzen, dass diese wenigen Bilder dann auch nicht überladen sein sollten. Nichts nervt mehr, als wenn man 5 vollgestopfte, wilde Bilder ohne Ruhepunkt fürs Auge hat auf das es sich konzentrieren kann und dann auch noch 33 Sprechblasen dazukommen, nur damit man den Bogen durch hat.

Allerdings gibt es sicherlich immer Ausnahmen von der Regel:
Es kommt für mich natürlich viel auf das Thema an...wenn ich weiß, es ist eine Fantasy Geschichte mit dem Ritter Löwenherz, dann lese ich sie sicherlich auch dann, wenn es eher langsam los geht (wie ein cooler Italo Western) und erst mal nur szenische Bilder kommen.
Wenn es etwas genrefremdes für mich ist, z.B. Hausmeister Meiers Fahrradtour nach Bergisch Gladbach dann kann es schon eher sein, dass ich nach den ersten paar Bildern aufgebe, weil es mich einfach nicht interessiert - außer es ist dann eben wiederum dermaßen gut gemacht und fesselnd oder lustig, dass man dabei bleibt. Das ist dann eben die große Kunst des Geschichtenerzählens.
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