Maik hat geschrieben: ↑Mo 23. Jan 2023, 09:26
Mir persönlich ist es ganz egal, ob da "wissenschaftliche Authenzität" zu sehen ist oder nicht.
Die GeschichtsSchreibung hat eh viele SchwachStellen, IrrTümer usw. / DIE Wissenschaft existiert gar nicht.
- vielleicht sah einer der NordMänner also tatsächlich so aus,
ob nun vor oder nach einem deftigen RaubZug über andere Kulturen.
Nun dann müsste er Zeitreisender gewesen sein. Solche Helme gab es entweder im keltischen Europa mehr als 1.000 Jahre zurück, oder 1.000 Jahre in die Zukunft, auf den Opernbühnen.
Ich finde aber, dass in unserer Zeit Halbwissen, Unwissen und falsches Wissen sowieso überhandnimmt. Ich selbst lege Wert darauf zu wissen, wo wird Vergangenheit anhand von bekannten Fakten erzählt und wo werden mir Märchen aufgetischt. Bei Aussagen wie „DIE Wissenschaft gibt es nicht“, weiß ich ehrlich gesagt nicht, was mir das sagen soll.
Natürlich ist unser Wissen über die Vergangenheit an vielen Stellen lückenhaft. Aber das, was wir wissen über das Mittelalter, gerade über Wikinger, ist in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsen. Die Ergebnisse der Quellenforschungen und Ausgrabungen zeigen uns mittlerweile ein sehr sehr genaues Bild dessen, was wirklich war. Und im Umkehrschluss wissen wir, was eher nicht war. Durch das Internet kann das mittlerweile jeder recherchieren und nachlesen.
Ich war mehrmals im Museum in Haithabu bei Schleswig, habe in den Museen in Oslo und London sogar in New York original Wikinger-Funde gesehen. Ich habe über Funde in Birka – einer der größten Ausgrabungen wikingerzeitlicher Siedlungen und Friedhöfe – gelesen. Man muss aber nicht unbedingt in die Ferne schweifen (auch wenn es sehr hilfreich ist) um Wissen über gewisse Epochen zu erlangen. Dafür gibt’s hervorragende Ausstellungen bei uns. ZZt läuft eine über Normannen in Mannheim. Eine sehr gute Wikingerausstellung war vor wenigen Jahren in Rosenheim.Und wie gesagt gibts das Internet und jedermann ist ratzfatz in New York im MET.
Leider nutzen die sonst so findigen Figurenentwickler diese Möglichkeiten nicht immer. Es ist richtig schwer eine halbwegs gutgemachte Figur zu finden, die den Erkenntnissen, die wir haben, entspricht. Da freue ich mich, wenn ich eine Figur sehe, die halbwegs authentisch ist – und mag das auch sagen.
Ich mag auch Fantasyfiguren in unserem Hobby, wenn gesagt wird: Leute, wir machen hier einen neu gestylten Wikinger oder Ritter oder sonstwas, weils geil aussieht, dann ist das ok. Aber das machen sie ja oft nicht. Erfundenes wird dargestellt, wie wenn die Vergangenheit so gewesen wäre - und wir werden für dumm verkauft. Mir gefallen trotzdem fantastische Wikingerserien wie Vikings und The Last Kingdom. Und ich habe auch Ragnar Lodbrok zuhause. Aber man sollte da Ross und Reiter nennen dürfen.
Nochmal: Simons Wikinger ist schon sehr gut gemacht und - wenn man zwei drei Sachen weglässt - nah dran an der Authentizität. Mir gefällt er.
Ja wer weiß wen er da geplündert hat um an diesen Helm zu kommen. Klingt nicht abwegig