Am selben Abend.
Geralt hatte den ramponierten Bären auf der Krankenstation abgegeben (und dafür reichlich Schimpfe von der diensthabenden Heilerin abgekriegt). Nachdem er einen kurzen Besuch bei den Halblingen gemacht hatte, saß er nun in seiner guten Stube und wälzte Bücher. Seit Stunden. Irgend etwas stimmt ganz und gar nicht mit diesem jungen Skelliger. Und die Halblinge gaben ihm auch Rätsel auf...
Gerade als der Hexer beschloss, die Recherche einzustellen, und zu Bett zu gehen, klopfte es zaghaft an seiner Tür.
„Meister Geralt? Bist du noch wach?“, flüsterte es.
„Urs, bist du das? Komm rein, ich hab 'ne Flasche Wein hier stehen.“
Es war kurz still. „Äh... Du musst mir erst was versprechen...“
„Nun komm schon rein, verdammt! Was soll ich dir versprechen? Keine Angst, ich hab das Holzschwert weggetan.“
„Nein, das ist es nicht...“ Immer noch kein Urs in der Tür. „Du... du.... musst mir versprechen, nicht zu lachen...“
Geralt, nicht für seine Geduld berühmt, war bereits dabei, dieselbe zu verlieren.
„Ich soll nicht lachen? Mir ist nicht nach Lachen. Und jetzt komm.“
„Versprich es!“
„Guuut, ich verspreche, nicht zu lachen! Nun komm schon rein, bevor der Wein von allein verdunstet!“
Endlich traute sich der Skelliger zur Tür herein. Geralt sagte nichts, starrte nur in Richtung Tür. Aber nicht lange.
Man muss ihm zu Gute halten: sein Versprechen hat er nicht gebrochen, er hat nicht gelacht!
Aber gebrüllt! Niemand, der den Hexer kannte, hätte sich vorstellen können, ihn je so zu sehen. Er quitschte vor Vergnügen, haute sich auf die Schenkel und brüllte, bis ihm die Tränen kamen.
Vor ihm stand ein stämmiger Krieger der Skellige-Inseln. Im geblümten Nachtgewand!
-Fortsetzung folgt-