[Y] Joqonukk
Verfasst: So 24. Okt 2021, 20:30
[Y] Wie Yappateru die Himmelskrake
Kategorie Fantasy/Postapokalypse
Kopf: Mancotoys MC002, neu bemalt, mit neuen Haaren versehen
Körper: tbleauge s28a
Kleidung: Aus Leder, Pelz und Stoff hergestellt
Axt: Holz, Kunstleder und Modelliermasse, Plastikkarton
Helm, Broschen und Rüstungslamellen 3d gedruckt und bemalt
Schild: Aus Holz, Kabel und Nägeln hergestellt
Joqonukk
Lange blieb der Norden verschont von der Plage der Untoten, die seit Jahrzehnten scheinbar unaufhaltsam in die restliche Welt vorrückte und ein Reich nach dem anderen verschlang. Man hatte die Geschichten gehört von Söldnern die zurückgekehrt waren, doch für die meisten Menschen im Norden blieb es ein ferner Krieg, wenn man den Erzählungen überhaupt Glauben schenkte. Das Meer, die Inseln, die Kraken, nichts kam daran vorbei. Und selbst nach Jahrzehnten sollte nur einem Bruchteil der Nordler jemals ein Untoter begegnen.
Für Joqonukks Generation war es allerdings anders.
Ihre Mutter war im achten Monat schwanger, als sie Joqonukk gesund und stark zur Welt brachte. Es war ein gutes Omen für ein Erstgeborenes, denn Acht ist die heilige Zahl der Nordvölker, wie die acht Arme der Himmelskrake Yappateru und die acht grünen Pfade, die von der eisigen Kälte geschützt bis zum Krakentempel an Spitze der Welt führen.
Hier, im Zentrum des Nordpols, verrinnt die Zeit entgegen der kosmischen Gesetze viel schneller als in der übrigen Welt. Mal vergeht hier ein Tag doppelt so schnell, manchmal vergeht an einem Tag eine Woche, ein ganzer Monat oder gar ein Jahr. Jeder Anhänger Yappaterus soll in seinem Leben einmal zum Tempel pilgern und ihn als jemand anderes wieder verlassen.
Doch war der Tempel zu Joqunukks Geburt längst nicht mehr in der Hand des Nordens.
Denn die übrigen Reiche im Süden der Welt waren verzweifelt in ihrem Kampf gegen den übermächtigen Untod, so erhofften sich die Herrscher der Südvölker einen entscheidenen Vorteil durch den Zugang zu diesem heiligen Ort am Nordpol. Hier konnte ein Jahr der Forschung an einem Tag erreicht werden, für neue Waffen, Taktiken, Maschinen, dachten sie. Während die Nordvölker dieses Potential mit heidnischen Ritualen verschwendeten, wie sie fanden. Doch trotz aller Verhandlungen, Erklärungen und Bitten waren die Völker des Nordens nicht bereit ihr größtes Heiligtum für solch weltliche Zwecke aufzugeben oder es von Fremden entweihen zu lassen.
Eine langwierige und verlustreiche Invasion entlang der grünen Pfade begann. Trotz verbissenem Widerstand der Nordvölker konnten sie den Tempel nicht halten. Zu wenige, zu schlecht ausgerüstet, nicht so straff organisiert wie der gewaltige, übermächtige Militärapparat. Entgegen vieler Erwartungen siegte am Ende die Vernunft der Sieger und Besiegten gleichermaßen: Statt einem Kampf zum bitteren Ende zu führen, konnten die Hohepriester die Nordvölker im Namen der Krake vereinen und überzeugen, dass der wahre Kampf im tiefen Süden liegt, dass kein Lebender mehr einen anderen Lebenden töten wird.
Heute ist der Tempelgrund ein Sammelpunkt für die besten Gelehrten aus allen Enden der übrigen Welt, ein Ort der Forschung und der Hoffnung. Und eine Festung. An das Versprechen, dass die Fremden nach dem Sieg über die mysteriösen Untoten freiwillig wieder abziehen, glauben viele Einheimische nicht. Und Joqunukk und den meisten ihres Volkes bleibt der Zugang verwehrt. Jahrhundertealte Rituale, Kultur und Religion, mit einem Schlag nicht mehr. Mit dem Fall des Tempels hatte also auch im Norden die Endzeit begonnen. Eine Zeit, so stand es geschrieben, der Prüfungen, in der die Himmelskrake Yappateru auf die Welt zurückkehren wird - um sie alle zu verschlingen, die Unwürdigen zu fressen und die Würdigen in die neue Welt zu tragen.
Nun ist Joqunukk wie viele andere Nordler gezwungen, an der Seite alter Feinde in den aussichtlosen Krieg gegen die Untoten Heere zu ziehen.
Im Süden haben diese Krieger viele Namen und einen besonderen Ruf. Gerade die jungen, die nach dem Verlust des Tempels geboren wurden und sich nun ohne Pilgerreise zum Nordpol beweisen müssen. Wild, tapfer und kühn, unnachgiebig und verbissen, spirituell, stolz, laut und trinkfest, wahnsinnig, furchtlos im Angesicht des Todes, ein schmaler Grat zwischen unglaublichem Heldenmut und grenzenloser Dummheit. Aus Furcht vor Rebellion lässt man sie nur in kleinen Scharen zusammen ins Feld ziehen, doch wenn man sie trommeln und singen hört, tönen sie wie ein ganzes Heer. Nach Jahrzehnten des Kampfes an der Seite ihrer Eroberer, gemeinsamen Siegen und gemeinsamem Sterben haben sie sich den Respekt verschafft, den sie schon so lange verdienen - viele die an ihrer Seite gekämpft haben halten nicht irgendeinen magischen Tempel für den wahren Schatz des Nordens, sondern diese eifrigen Krieger.
Kategorie Fantasy/Postapokalypse
Kopf: Mancotoys MC002, neu bemalt, mit neuen Haaren versehen
Körper: tbleauge s28a
Kleidung: Aus Leder, Pelz und Stoff hergestellt
Axt: Holz, Kunstleder und Modelliermasse, Plastikkarton
Helm, Broschen und Rüstungslamellen 3d gedruckt und bemalt
Schild: Aus Holz, Kabel und Nägeln hergestellt
Joqonukk
Lange blieb der Norden verschont von der Plage der Untoten, die seit Jahrzehnten scheinbar unaufhaltsam in die restliche Welt vorrückte und ein Reich nach dem anderen verschlang. Man hatte die Geschichten gehört von Söldnern die zurückgekehrt waren, doch für die meisten Menschen im Norden blieb es ein ferner Krieg, wenn man den Erzählungen überhaupt Glauben schenkte. Das Meer, die Inseln, die Kraken, nichts kam daran vorbei. Und selbst nach Jahrzehnten sollte nur einem Bruchteil der Nordler jemals ein Untoter begegnen.
Für Joqonukks Generation war es allerdings anders.
Ihre Mutter war im achten Monat schwanger, als sie Joqonukk gesund und stark zur Welt brachte. Es war ein gutes Omen für ein Erstgeborenes, denn Acht ist die heilige Zahl der Nordvölker, wie die acht Arme der Himmelskrake Yappateru und die acht grünen Pfade, die von der eisigen Kälte geschützt bis zum Krakentempel an Spitze der Welt führen.
Hier, im Zentrum des Nordpols, verrinnt die Zeit entgegen der kosmischen Gesetze viel schneller als in der übrigen Welt. Mal vergeht hier ein Tag doppelt so schnell, manchmal vergeht an einem Tag eine Woche, ein ganzer Monat oder gar ein Jahr. Jeder Anhänger Yappaterus soll in seinem Leben einmal zum Tempel pilgern und ihn als jemand anderes wieder verlassen.
Doch war der Tempel zu Joqunukks Geburt längst nicht mehr in der Hand des Nordens.
Denn die übrigen Reiche im Süden der Welt waren verzweifelt in ihrem Kampf gegen den übermächtigen Untod, so erhofften sich die Herrscher der Südvölker einen entscheidenen Vorteil durch den Zugang zu diesem heiligen Ort am Nordpol. Hier konnte ein Jahr der Forschung an einem Tag erreicht werden, für neue Waffen, Taktiken, Maschinen, dachten sie. Während die Nordvölker dieses Potential mit heidnischen Ritualen verschwendeten, wie sie fanden. Doch trotz aller Verhandlungen, Erklärungen und Bitten waren die Völker des Nordens nicht bereit ihr größtes Heiligtum für solch weltliche Zwecke aufzugeben oder es von Fremden entweihen zu lassen.
Eine langwierige und verlustreiche Invasion entlang der grünen Pfade begann. Trotz verbissenem Widerstand der Nordvölker konnten sie den Tempel nicht halten. Zu wenige, zu schlecht ausgerüstet, nicht so straff organisiert wie der gewaltige, übermächtige Militärapparat. Entgegen vieler Erwartungen siegte am Ende die Vernunft der Sieger und Besiegten gleichermaßen: Statt einem Kampf zum bitteren Ende zu führen, konnten die Hohepriester die Nordvölker im Namen der Krake vereinen und überzeugen, dass der wahre Kampf im tiefen Süden liegt, dass kein Lebender mehr einen anderen Lebenden töten wird.
Heute ist der Tempelgrund ein Sammelpunkt für die besten Gelehrten aus allen Enden der übrigen Welt, ein Ort der Forschung und der Hoffnung. Und eine Festung. An das Versprechen, dass die Fremden nach dem Sieg über die mysteriösen Untoten freiwillig wieder abziehen, glauben viele Einheimische nicht. Und Joqunukk und den meisten ihres Volkes bleibt der Zugang verwehrt. Jahrhundertealte Rituale, Kultur und Religion, mit einem Schlag nicht mehr. Mit dem Fall des Tempels hatte also auch im Norden die Endzeit begonnen. Eine Zeit, so stand es geschrieben, der Prüfungen, in der die Himmelskrake Yappateru auf die Welt zurückkehren wird - um sie alle zu verschlingen, die Unwürdigen zu fressen und die Würdigen in die neue Welt zu tragen.
Nun ist Joqunukk wie viele andere Nordler gezwungen, an der Seite alter Feinde in den aussichtlosen Krieg gegen die Untoten Heere zu ziehen.
Im Süden haben diese Krieger viele Namen und einen besonderen Ruf. Gerade die jungen, die nach dem Verlust des Tempels geboren wurden und sich nun ohne Pilgerreise zum Nordpol beweisen müssen. Wild, tapfer und kühn, unnachgiebig und verbissen, spirituell, stolz, laut und trinkfest, wahnsinnig, furchtlos im Angesicht des Todes, ein schmaler Grat zwischen unglaublichem Heldenmut und grenzenloser Dummheit. Aus Furcht vor Rebellion lässt man sie nur in kleinen Scharen zusammen ins Feld ziehen, doch wenn man sie trommeln und singen hört, tönen sie wie ein ganzes Heer. Nach Jahrzehnten des Kampfes an der Seite ihrer Eroberer, gemeinsamen Siegen und gemeinsamem Sterben haben sie sich den Respekt verschafft, den sie schon so lange verdienen - viele die an ihrer Seite gekämpft haben halten nicht irgendeinen magischen Tempel für den wahren Schatz des Nordens, sondern diese eifrigen Krieger.