Nachdem Ravanna von ihrem Baumwipfel aus etwas weiĂes im dunklen Unterholz aufblitzen gesehen hat, konnte sie ihre Neugier nicht zĂŒgeln. Sie musste nachschauen - hielt aber bewusst ihr Messer griffbereit...man wusste wirklich nie, was einem in diesen Untiefen auflauern konnte. Sie hatte keine Lust als Tauronen-Mahl zu Enden. Diese Tauronen, mit denen war ja nicht zu SpaĂen.
Leider war es in BodennĂ€he nicht gerade einfach die Orientierung zu halten und das vorankommen sehr mĂŒhsam. Aber fĂŒr jemandem der diesen Wald seine Heimat nannte, ist das dann doch eher eine faule Ausrede denn ein Argument. Jammern tun nur die anderen. Nicht Ravenna.
Das verdammte Wirrwarr aus Zweigen und SumpfgrÀsern nahm trotzdem kein Ende, jammerte Ravenna.
Sie war sich fast sicher, dass an dieser Stelle des Waldes noch nie ein Mensch sein FuĂstapfen hinterlassen hatte. Was erwartete sie dann ĂŒberhaupt hier zu finden? Irgendwelche Tiere hatten vermutlich hier einen Haufen hinterlassen und sie dachte es wĂ€re ein Kobold-Schatz oder gar der SchlĂŒssel zum verdammten Drachentor, welches wie jedes Kind wusste nur ein AmmenmĂ€rchen war. Viel wahrscheinlicher war, dass sich die verdammten Schwarzblut-Trolle sich einen SpaĂ machten und allzu neugierige Wanderer damit einfingen.
Doch halt, da drĂŒben musste es gewesen sein, ha, ganz sicher...oha! Ein letzter Sonnenstrahl viel auf etwas
Na von wegen "nie ein Mensch sein FuĂstapfen hinterlassen". Da lag einer! Mitten im tiefsten Wald!
"Na mein kleiner, hast du Fieber?" "Du solltest aber mal mehr essen, wĂŒrde dir gut tun" sprach sie vor sich hin, als sie ihm leicht schmunzelnd die Hand auf die Stirn legte. "Nein, keine Temperatur", liegt vielleicht auch am Handschuh. Okay genug gescherzt, Ravenna, ermahnte sie sich selbst. Wollen wir mal sehen, was hier wirklich passiert ist...
Ihr Blick viel auf etwas in der Hand des Skelettierten. "Sieh an, was haben wir denn hier?"
"Ein altes Buch. Sicherlich sterb-ends-langweilig! Da hÀtten wir dann wohl auch unsere Todesursache! - Ich hÀtte Polizistin werden sollen. Aber mit den Tattoos hÀtten die mich eh nie aufgenommen..."
Irgendwie belebte sie der Fund. War sie die letzten Tage noch eher grummlig und gelangweilt, verspĂŒrte sie eine seltsame Hochstimmung. Das Buch sah jedenfalls doch interessanter aus als sie zugeben wollte.
Sieh sah sich noch einmal um, war sich aber sicher, wer hier so lange unentdeckt liegt, dass nichts mehr von seiner Haut ĂŒbrig ist, das konnte keine Falle sein. Auch wenn sie sich ja schon fragte, was wohl aus seiner Kleidung wurde.
Nur Minuten spĂ€ter war sie wieder auf einen Baum gestiegen, weg vom gefĂ€hrlichen Waldboden in der Nacht, um ihre Beute zu betrachten. Das schwarze, alte Buch zog sie auf unnatĂŒrliche Weise in ihren Bann. Es hatte etwas magisches an sich, das spĂŒrte sie, dazu musste sie es nicht einmal öffnen - was sie auch nicht konnte, wie sie leicht enttĂ€uscht feststellen musste. Es lies sich gar nicht öffnen! Seltsame Inschirften prĂ€gten jedoch die Vorder-und RĂŒckseite.
Noch lange saĂ sie da. Ein Buch das man nicht lesen sollte. Ein Toter im tiefsten Dunkelwald...
...Sie hatte es nicht zufÀllig gefunden, oder doch?
Mal sehen wo die Reise hinfĂŒhrt. Vielleicht mach ich eine Mischung aus Geschreibsel und Comics im Laufe der Story, aber auch das hab ich noch nicht ganz fertig ĂŒberlegt-
