

Akt I Dunkelwald

Der Dunkelwald, gelegen im Zentrum des Kontinents Kaduura, ist nicht gerade ein gemütlicher Ort. Er bedeckt fast die Hälfte des Landes und hat sich an einigen Stellen auch noch mit dem Fleischfresser-Sumpf gepaart. Eine düster-tödliche Kombination, so dass sich die meisten Lebewesen nur wenige Fuß hineintrauen und viele darin auf ewig verschwunden sind. Was er in seinem inneren verborgen hält, lockt deshalb noch nicht einmal die wagemutigsten Abenteuerer zur Entdeckungstour. Auch wenn es mancher Tor hin und wieder versucht. Man spricht von Hexen, dunkler Magie und Geistererscheinungen. Untote und anderem Widernatürlichem. Auch wenn die wenigsten so etwas selbst gesehen haben.
Doch inmitten dieser Szenerie dunkler Stämme, Geäst und blubbernden Sumpfflächen bewegt sich tatsächlich eine Person...
Ravanna. Man munkelt sie gehöre zur Gilde der Hexen, aber so wirklich. Und Ravanna genießt diese abgeschiedene Natur, für sie sind eher die meisten Menschen gefährlich und unnatürlich. Der Dunkelwald bietet ihr alles was sie braucht. Und manchmal, wenn niemand zusieht, genießt sie auch goldgrünschimmernde Sonnenuntergänge.



Doch die Sonnenuntergänge sind schnell verschluckt vom dichten Wald und auch nur in höheren Lagen sichtbar. Schon nach kurzer Zeit heißt es weiterziehen, bevor die Dunkelheit alles einhüllt.

Woher sie die magischen Hautmale hat, weiß sie bis heute nicht. Sie waren schon da so lange sie denken konnte oder ihr Gesicht im spiegelnden Wasser kannte. Zuerst fand sie sie peinlich und verbarg ihr Gesicht immer tief in Kapuzen oder hinter Masken, aber mittlerweile gab sie sowieso nichts mehr auf das was andere dachten. Und im Dunkelwald traf man sowieso kaum jemanden. Gut so.

Heute war sie seltsam melancholisch gestimmt. Kannte sie so gar nicht von sich. Sie war es gewohnt allein zu jagen, zu leben. Aber wenn es die wenigen Sonnentage im Wald gab fühlte sie sich anders.

Aber es half alles nichts. Blöde Gedanken, pah! Keine Zeit für so etwas an einem solchen Ort. Sie zückte ihr Messer um ein paar Zutaten zu sammeln für ihre Mahlzeit. Mit etwas Glück fand sie auch Traveolenpilze. Damit konnte man...interessante Mixturen brauen. Immer hilfreich.

Doch moment, was schimmert denn da drüber im letzten Licht des Tages? Etwas weißes, helles. Seltsam, hier in diesem Wald wo alles grau in schwarz ist..


Das musste sie sich mal genauer anschauen...
[Fortsetzung folgt]