hab mich für ein Figurenprojekt mal an einen Vorderlader/Muskete (die Fachleute hier mögen mich aufklären) gewagt.
Also mit historischen Waffen kenn ich mich aus... schieße selbst Vorderlader
Wenn es ein Gewehr für einen Trapper sein soll, dass offensichtlich Steinschloßzündung hat, unterscheidet es sich von den militärischen Musketen durch folgende Merkmale:
Üblicherweise hatten Trapper/Jäger Waffen mit gezogenen Läufen, während die militärischen Musketen glatte Läufe hatten.
Gezogene Vorderlader schießen erheblich präziser, müssen aber nach wenigen Schüssen ausgewischt werden, weil die Läufe durch das Schwarzpulver
derart verdrecken, dass man schließlich kaum noch die nächste Kugel reingeprügelt kriegt.
Bei den militärischen Musketen kam es darauf an, möglichst schnell zu feuern, deshalb waren die glatt und ließen sich auch verdreckt noch laden.
Das Kaliber der militärischen Musketen lag bei .69 > 17,5 mm... also richtig fette Kugeln.
Trapper und Jäger benutzten kleinere Kaliber wie .54 >13,7 mm, was allemal ausreicht, jedes verwertbare Tier zu töten.
In 1:6 bedeutet das für die Steinschloß-Ära:
- militärische Musketen sollten einen inneren Laufdurchmesser von 3 mm haben
- zivile Büchsen und solche der Jägertruppen/Scharfschützen sollten 2,2 - 2,5 mm haben
Sharpe gehört zu den 95th Rifles, die als Spezialeinheit nicht in geschlossener Formation kämpfte, sondern als Scharfschützen in offener Kampfweise.
Die hatten die Baker Rifle, statt der üblichen Brown Bess Muskete.
Auf deutscher Seite gab es Jägertruppen, die ebenso als Scharfschützen oder Plänkler unterwegs waren und sich tatsächlich gerne aus dem Berufsstand der Jäger rekrutierten... die konnten von Haus aus mit den Knarren umgehen
Zivile Jagdgewehre hatten oft eine Schaftbacke und im Schaft eine Patchbox, wo die Schußpflaster untergebracht waren.
Flinten sind übrigens glattläufige Gewehre zum Verschießen von Schrotladungen.
Deine Eigenbau-Muskete gefällt mir
Ich hab da auch schon einige Überlegungen angestellt...
Gruß, Frankenstein